ich bewundere jene, die stets authentizität ins leben tragen und sich von allein gefunden haben, weil sie sich immer treu waren. die ohne große umwege wissen, wer sie sind und was ihnen entspricht. das ist nicht selbstverständlich. viele brauchen zeit, umwege – oder hilfsmittel, um sich selbst besser zu verstehen. manche wählen die therapie, andere die astrologie. beides sind mittel zur selbstbeobachtung. und sie schließen sich nicht aus – im gegenteil: astrologie kann bestimmte innere muster sichtbar machen, die in einer therapie bewusst reflektiert und bearbeitet werden können.
wichtig ist dabei: der mensch ist komplex. niemand lässt sich auf ein einziges sternzeichen oder eine einzelne diagnose reduzieren. niemand ist einfach nur „wassermann“ oder „skorpion“. sowohl astrologie als auch psychologie arbeiten mit tiefen inneren strukturen, dynamiken, archetypen, die in verschiedenen schichten wirken. sie sind nicht dazu da, uns festzulegen, sondern zusammenhänge verständlicher zu machen.
man kann sich in details verlieren – ja – aber es gibt auch übergeordnete muster: energien, die unseren charakter prägen, unsere wahrnehmung färben und unsere reaktionen formen.
ein beispiel: der stern pollux, einer der „köpfe“ im sternbild zwillinge, ist rund zehnmal größer als unsere sonne. und doch ist er so weit entfernt, dass seine physikalische auswirkung auf uns praktisch null ist. trotzdem hat er für menschen seit jahrtausenden eine besondere bedeutung. warum? vielleicht, weil er auf einer anderen ebene wirkt – nicht durch kraft, sondern durch resonanz. wir sehen ihn, denken über ihn nach, und etwas in uns reagiert. diese art von wirkung lässt sich nicht in zahlen fassen. aber sie scheint konstant genug zu sein, um in vielen kulturen aufgegriffen zu werden. man könnte sagen: es ist weniger ein ursache-wirkung-prinzip als ein resonanzphänomen.
der mond stand im moment deiner geburt von der erde aus gesehen in einem bestimmten zeichen, unter dem einfluss der energien einer bestimmten sternenkonstellation, und du kamst zur welt unter diesem einfluss. es ist auch ein wechselspiel aus dem, wie unser kollektives bewusstsein darauf reagiert und die energie zurück an den mond sendet, was er dann wiederum reflektiert und an uns sendet. er leuchtet nachts, weil er die sonne reflektiert. er erweckt gefühle in uns, weil er vor allem mit dem wasser in uns in kontakt tritt. ein kapha-konstituierter mensch hat mehr wasser, er wird anders auf den mond reagieren als ein vata-dominierter mensch, der ihn ganz anders wahrnimmt. das sind solche subtilen konzepte, die anerkennung und respekt vor elementen erfordern.